Author : Constanze Gestrich
Publisher : Ergon Verlag
ISBN 13 :
Total Pages : 308 pages
Book Rating : 4.:/5 (89 download)
Book Synopsis Faszination des Illegitimen by : Constanze Gestrich
Download or read book Faszination des Illegitimen written by Constanze Gestrich and published by Ergon Verlag. This book was released on 2007 with total page 308 pages. Available in PDF, EPUB and Kindle. Book excerpt: Familiengeschichten haben bis heute ungebrochen Konjunktur. Die hier entworfenen Konzepte von Verwandtschaft stehen oft im Spannungsfeld von Legitimitat und Illegitimitat und beziehen nicht selten daher ihre Faszination: Immer wieder geht es um uneheliche Kinder, fehlende Vater und Mutter, gebrochene Familienstrukturen. Dabei erweist sich die Frage nach Herkunft und Ursprung, nach Genealogie und Verwandtschaft als zentral. Alteritat wird damit zu einem konstitutiven Element jeder Ursprungserzahlung. Diskursiv verbunden mit diesen "kleinen" Geschichten von Verwandtschaft und Familie sind die "grossen" Herkunftserzahlungen, die der Herstellung kollektiver Identitaten dienen, wie z. B. religiose Ursprungsmythen oder Konzepte von Nation im 19. und 20. Jahrhundert. Die Denkfiguren von Familie und Verwandtschaft verknupfen jedoch nicht nur Entwurfe kollektiver und individueller Herkunft, sondern auch Diskurse unterschiedlicher Disziplinen: Philologie, Sprachwissenschaft und Asthetik, Medizin, Anthropologie und Psychologie, Biologie und Evolutionstheorie, Religionsgeschichte und Mythologie verwenden gleichermassen Begriffe wie Genealogie, Genus, Gattung, Stammbaum, Verwandtschaft. Eine wichtige Stellung in der Vermittlung und diskursiven Verknupfung der grossen Herkunftserzahlungen und Bildwelten nahm dabei die Literatur im 19., aber auch im 20. Jahrhundert ein. Die Beitrage des vorliegenden Bandes analysieren ihre oft ambivalente Rolle im skizzierten Kontext in Skandinavien und Deutschland ab 1800. Familiengeschichten haben bis heute ungebrochen Konjunktur. Die hier entworfenen Konzepte von Verwandtschaft stehen oft im Spannungsfeld von Legitimitat und Illegitimitat und beziehen nicht selten daher ihre Faszination: Immer wieder geht es um uneheliche Kinder, fehlende Vater und Mutter, gebrochene Familienstrukturen. Dabei erweist sich die Frage nach Herkunft und Ursprung, nach Genealogie und Verwandtschaft als zentral. Alteritat wird damit zu einem konstitutiven Element jeder Ursprungserzahlung. Diskursiv verbunden mit diesen "kleinen" Geschichten von Verwandtschaft und Familie sind die "grossen" Herkunftserzahlungen, die der Herstellung kollektiver Identitaten dienen, wie z. B. religiose Ursprungsmythen oder Konzepte von Nation im 19. und 20. Jahrhundert. Die Denkfiguren von Familie und Verwandtschaft verknupfen jedoch nicht nur Entwurfe kollektiver und individueller Herkunft, sondern auch Diskurse unterschiedlicher Disziplinen: Philologie, Sprachwissenschaft und Asthetik, Medizin, Anthropologie und Psychologie, Biologie und Evolutionstheorie, Religionsgeschichte und Mythologie verwenden gleichermassen Begriffe wie Genealogie, Genus, Gattung, Stammbaum, Verwandtschaft. Eine wichtige Stellung in der Vermittlung und diskursiven Verknupfung der grossen Herkunftserzahlungen und Bildwelten nahm dabei die Literatur im 19., aber auch im 20. Jahrhundert ein. Die Beitrage des vorliegenden Bandes analysieren ihre oft ambivalente Rolle im skizzierten Kontext in Skandinavien und Deutschland ab 1800.